Gottfried BECHTOLD Ausstellungseröffnung: 8. September 2011, 19:30 Uhr Vernissagerede: Hubert Matt - Philosoph & Künstler Ausstellungsdauer: 8. September 2011 – 8. Oktober 2011 Fotos der Ausstellungseröffnung
Zu Gottfried Bechtolds Zeichnungen von Flugzeugabstürzen Aus den Mal-Etüden in Öl ergaben sich naturgemäß auch Zeichnungen von Flugzeugabstürzen, die Gottfried Bechtold in allen seinen verwechselbaren Manieren des Zeichnens hervorbringt. Hat er früher einen eher prosaischen Zeichenstil gepflegt, den er aus der technisch-sachbezogenen Zeichnung entwickelt hatte und in stringenter Kurzangebundenheit einen Reichtum an nebulösen Kürzeln, lapidaren sicheren Strichen und präzis durchdachten Linien entfaltet und eine ingenieurhafte Nüchternheit der Arbeitstechnik bevorzugt (Sylvia Taraba, Hörbranz 1993), so gibt er sich momentan einer strichelnden Leidenschaft für altmeisterlich anmutende Landschaften hin. In ihrer gekrakelten Feinheit, materiellen Entrücktheit und so erzeugten Anmutung von Stille, bilden diese Landschaften einen Kontrast zu abgestürzten Fliegern, die aus einer spürbar lauten Welt stammen. Die wie gestrandete Wale verlassen daliegenden Wracks und deren technoide Bruchstücke sind ironisch-trockene Kommentare zu Glanz, Herrlichkeit und Billigkeit des Fliegens. Die Überlebenden haben sich verlaufen oder gegenseitig verspeist. Bergeaktionen wurden gar nicht erst untergenommen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Natur und Technik haben sich einander angenähert, sind – entsprechend den Gesetzen der Schwerkraft – wiedervereint in menschenleeren, über der Baumgrenze liegenden, hochalpinen Einsamkeiten. Bilder | Bio | Texte
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